Mein Freund Noah hat mit 8 Jahren das „Medikament“ Ritalin von einem Psychiater, dem sich seine Familie anvertraut hatte, verschrieben bekommen.
Noah meinte er war so etwas wie der „Klassenclown“ in der Schule, war überdreht, hibbelig.
Er war ein Kind, dem wohl ein Spaziergang im Wald oder ein Ausflug ins Hallenbad ein paar Mal mehr gut getan hätte.
Doch die Gesellschaft drängt solche Kinder leider oft in die Nische der Psychiatrie, die dann gleich eifrig und wohl auch ziemlich wahllos an kleine Kinder schwere Medikamente verschreibt.
Noah ist heute 30 Jahre und für ihn steht heute fest, dass mit der Verschreibung des Ritalins in so frühen Jahren sich ein Tor in eine Welt geöffnet hat, die ihm später fast das Leben gekostet hätte: die Drogenwelt.
Heute ist Noah weitgehend clean, hatte aber lange Zeit in seinem Leben mit einer schweren Opiatsucht zu kämpfen.
Ich will hier die Erinnerungen von Noah wiedergeben, die er an seine „Ritalinzeit“ in seiner Kindheit hat:
„Als ich 8, 9 Jahre war habe ich das erste Mal Ritalin verschrieben bekommen, und ich dachte bis ich ungefähr 13 war, dass mich jeden Morgen ein „Engel besucht und mir gute Gefühle macht“.
Als ich dann 13 war, hatten wir auch Aufklärungsunterricht in der Schule (über Drogen) und das hat mich dazu gebracht zu erkennen, dass diese Glücksgefühle, die ich jeden Morgen hatte von dem Ritalin kommen.
Als ich dann endgültig begriff, dass diese Glücksgefühle vom Ritalin kommen, fing ich an es zu missbrauchen.
Dann hat es nicht lange gedauert, bis ich auf die Idee kam es zu schnupfen und zu der Zeit wurde ich süchtig danach.
Ich habe es vorwiegend Abends genommen, wenn meine Familie geschlafen hat, habe ich es geschnupft.
Ich war 13 Jahre alt und dank des Ritalins suchtabhängig.
Ich habe es zuerst nur hin und wieder gemacht und in eher moderaten Mengen, aber mit der Zeit wurde es mehr und mehr – irgendwann kam ich an den Punkt, dass ich kaum noch Glücksgefühle hatte ohne das Ritalin, habe mich unausgeglichen gefühlt und müde, wenn ich es nicht genommen habe – ich habe diesen Kick gebraucht.
Am Ende nahm ich immer mehr und immer mehr, habe teilweise jede zweite Nacht nicht geschlafen, weil ich Ritalin geschnupft habe, da war ich 16, 17.
Erst als ich 18 war hat der Arzt gemerkt, dass ich süchtig bin.
Er hat schließlich gemerkt, dass ich immer öfter das Rezept hole.
Als das Ritalin schließlich ausgegangen ist, habe ich mich so depressiv gefühlt, dass ich in der ganzen Wohnung gesucht habe, ob noch irgendwo eine Tablette versteckt ist.
Ich habe dann schließlich kein Ritalin mehr vom Arzt bekommen und ich bin dann notgedrungen auf andere Drogen umgestiegen – die wahre Befriedigung habe ich dann in Opiaten für lange Zeit gefunden.
Ungefähr 1000 Mal habe ich immer wieder und wieder an den gleichen Orten in der Wohnung gesucht, ob noch irgendwo eine Tablette da sein könnte vom Ritalin!
Ich hatte so einen unglaublichen Drang in mir!
Ich war dann auch lange Zeit meiner Familie böse, weil sie diesen Stein ins Rollen gebracht hatte mit dem Ritalin – ich kann nicht verstehen, wie man einem Kind nur so eine Droge in die Hände geben kann.
Nachdem ich viele andere Drogen probiert habe, kann ich heute sagen, dass Ritalin wie eine Mischung aus Amphetamin und Kokain wirkt – und das wird Kindern gegeben!!!
Ich appelliere an alle Eltern, euren Kindern auf keinen Fall Ritalin oder andere psychiatrische Medikamente zu geben!!!
Das macht die Psyche der Kinder kaputt und bringt sicherlich nur einem einen großen Nutzen: der Pharmaindustrie!“
Artikel und Buch
„Die unheimliche Magie der Psychose“
von Vera Maria,
Artikel in Zusammenarbeit mit „Noah“