Liebe & Partnerschaft – Eine glückliche Beziehung ist kein Zufall – Robert Betz

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Nach Gedanken von Robert Betz und heutigen Beobachtungen

„Wer sich selbst nicht liebt, kann auch keinen anderen lieben.“ was zunächst wie eine Binsenweisheit klingt, berührt den Kern dessen, was viele Paare heute schmerzhaft erfahren. Trotz Dating-Apps, Paartherapie und unzähligen Ratgebern steigt die Zahl der Trennungen. Warum scheitern so viele Beziehungen gerade in einer Zeit, in der wir vermeintlich mehr Möglichkeiten denn je haben, den „richtigen“ Partner zu finden?

Der bekannte Psychologe Robert Betz versteht Partnerschaft nicht als romantisches Endziel, sondern als gemeinsamen Wachstumsprozess. Zwei Menschen begegnen sich, um zu lernen vor allem über sich selbst. Damit dieser Prozess gelingen kann, braucht es Eigenständigkeit: Jeder muss bereit sein, die unbewussten Erwartungen an den anderen zu hinterfragen und Verantwortung für das eigene Glück zu übernehmen. „Wir haben unsere Beziehungen zu Handelsbeziehungen gemacht“, sagt Betz. „Die wichtigste Beziehung ist die Beziehung zu mir selbst.“

Moderne Herausforderungen: Warum Beziehungen heute besonders gefordert sind

  • Social Media & ständige Vergleichbarkeit
    Plattformen wie Instagram oder TikTok zeigen täglich inszenierte Liebesgeschichten, perfekte Körper und romantische Urlaube. Das erzeugt Druck und ein verzerrtes Bild davon, wie Partnerschaft „aussehen“ sollte. Viele Paare vergleichen sich unbewusst mit diesen Hochglanzmomenten und fühlen sich plötzlich unzulänglich.

  • Dauerhafte Erreichbarkeit & digitale Ablenkung
    Smartphones machen es möglich, jederzeit Nachrichten zu senden und zu empfangen. Doch diese ständige Präsenz von Arbeit, Freunden und Nachrichten kann die echte Nähe zwischen zwei Menschen untergraben. Anstatt sich ganz auf den Partner einzulassen, schweift der Blick immer wieder aufs Display.

  • Ungeklärte Erwartungen
    Häufig hoffen wir, der andere möge uns „vollständig“ machen, unsere Wunden heilen oder für unser Glück verantwortlich sein. Diese stillen Verträge führen fast zwangsläufig zu Enttäuschung. Partnerschaft kann nur tragen, wenn beide auch ohne den anderen ein erfülltes Leben führen können.

  • Angst vor Verletzlichkeit
    Wahre Intimität bedeutet, sich zu zeigen mit allen Unsicherheiten und Schwächen. In einer Kultur, die Perfektion und Selbstoptimierung feiert, kostet dieses Sich-Zeigen Mut. Wer den Mut nicht aufbringt, baut Mauern und verhindert Nähe.

Was heute eine starke Beziehung braucht

  1. Selbstliebe und Eigenverantwortung
    Glückliche Paare bestehen aus zwei Menschen, die wissen, wer sie sind, und ihr eigenes Wohl nicht vom Partner abhängig machen.

  2. Offene Kommunikation
    Nicht nur über Alltagsorganisation, sondern über Bedürfnisse, Ängste und Wünsche. Regelmäßige, ehrliche Gespräche sind das Fundament.

  3. Gemeinsames Wachstum
    Partnerschaft ist kein starres Konstrukt. Beide entwickeln sich weiter beruflich, geistig, seelisch. Eine stabile Beziehung lebt davon, dass man diese Entwicklungen gegenseitig respektiert.

  4. Bewusste Zeit ohne Ablenkung
    Rituale wie gemeinsame Spaziergänge, kochen ohne Handy, oder ein wöchentlicher „Offline-Abend“ schaffen echte Begegnung.

  5. Vertrauen statt Kontrolle
    Eifersucht, ständige Standortabfragen oder das Durchstöbern des Handys vergiften jede Nähe. Vertrauen ist kein Automatismus, sondern eine tägliche Entscheidung.


Fazit:
Eine glückliche Beziehung entsteht nicht aus Zufall und nicht aus reiner Romantik. Sie ist das Ergebnis zweier Menschen, die bereit sind, sich selbst zu erkennen, einander ehrlich zu begegnen und den äußeren Lärm von Social Media bis Karriereansprüchen bewusst zu filtern. Wer sich selbst liebt und für sein eigenes Leben Verantwortung übernimmt, schafft den Raum, in dem echte, dauerhafte Partnerschaft gedeihen kann.

 

Quelle:

https://www.youtube.com/channel/UCAGE2klMZtyD-I96rLQ_thQ

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