Viele Menschen fragen sich wer sie sind. Viele verzweifeln auch an der Frage aber eins ist klar, wir sind weder das, was wir tun noch das, wie wir heißen. Zu sagen ich bin zum Beispiel ‚Bruno Würtenberger’ ist falsch. Ich heiße so, aber bin ich das auch? Nein, aber das was ich bin trägt momentan diesen Namen. Mehr nicht.
Viele beantworten sich die Frage damit, dass sie sich einfach sagen, dass sie ein Mensch sind. Aber auch das ist nicht unbedingt wahr. Etwas muss diesen Körper ja bewegen. Etwas oder jemand muss im Körper drin sein. Ist keiner oder nichts drin, dann ist er tot. Dann kann und tut er nichts außer zu verwesen. Einverstanden? Gut, dann könnten wir ja sagen, dass wir Bewusstsein sind. Aber was ist Bewusstsein? Bewusstsein ist ein Zustand, der Zustand bewussten Seins. Aber damit ist noch immer nicht geklärt, wer oder was es jetzt wirklich ist, dass bewusst ist.
Um also die Frage nach dem ‚Wer bin ich’ zu klären, könnte man einfach mit dem Ausschlussverfahren alles ausklammern, was wir nicht sind. Gut, das wäre eine ziemlich aufwändige Arbeit, aber lässt sich das Ganze nicht irgendwie abkürzen? Doch, das lässt es sich. Grob gesagt könnte ich sagen, dass alles was benannt werden kann nicht das ist, was ich bin. Denn jeder Name benötigt einen Träger. Wenn ich zum Beispiel sage ‚der Baum’, dann ist dies zwar die Bezeichnung eines Baumes, aber nicht der Baum selbst. Der Baum selbst wird sich nicht so benennen und vermutlich sich auch nicht so fühlen wie wir uns das vorstellen. Aber im Baum ist etwas drin. Genau wie in unserem Körper. Ein ‚Ich-Bin’ sozusagen. Die Aussage ‚Ich bin der ich Bin’ trifft es nicht schlecht. Man beachte bitte auch genau die Schreibweise!
Sobald wir das, was wir sind anfangen zu definieren und je definierter es wird, desto weiter entfernt ist es davon, was wir wirklich sind. Daher würde ich jedem der auf der Suche nach sich selbst oder seinem Selbst ist raten, sich folgende Frage zu stellen: Was bin ich?
Es wird dadurch zwar nicht leichter zu definieren wer man ist, aber es bringt einem viel schneller zu dem Gefühl dessen was man ist. Ja, ich behaupte, dass man nicht wirklich sagen kann wer oder was man genau ist, aber man kann es fühlen. Wer es kennt und somit gefühlt hat, der kann es vermutlich einigermaßen umschreiben und Vergleiche anstellen etc. Dann klingt es etwa so: Ich bin wie die Welle und gleichzeitig das Meer. Zwei und doch eins. Ja, und dies macht das ganze entweder mystisch, abstrakt oder philosophisch. Es wird also keinesfalls logisch! Die großen Wahrheiten liegen meist hinter der Logik unseres kleinen Verstandes.
Daher lässt sich die Frage nach dem ‚wer bin ich’ nicht rational sondern nur gefühlsmäßig beantworten. Die beste Antwort finden jene, welche ihr Fühlen über Jahre gezielt trainiert und sich selbst von vielen Wahrnehmungsfiltern verabschiedet haben. Wahrnehmungsfilter sind zum Beispiel Überzeugungen und Glaubensmuster. Also die Überzeugung ‚ich bin ein Mensch’ begrenzt unsere Wahrnehmung auf eine mehr oder weniger physikalische Ebene. Aber die gegensätzliche Überzeugung, ‚ich bin Geist’ ist, auch wenn es schon näher an der Wahrheit ist, weil Geist einfach viel größer ist als Materie, dennoch falsch. Leider. J Ja, denn wir sind entweder beides oder keins von beidem. Wir sind also nicht ‚entweder-oder’ sondern ‚sowohl-als-auch’ wenn überhaupt.
Doch jetzt kommt das Beste an meiner Geschichte: Nicht zu wissen wer oder was man genau ist, macht das Ganze extrem spannend. Daher hören jene die gefunden haben auf danach zu suchen wer sie sind weil sie erkennen, dass es genügt zu wissen, dass man Ist. Ihnen genügt es vollends zu wissen, dass sie sind. Es geht ihnen nicht mehr darum, etwas Besonderes oder etwas Definierbares zu sein sondern darum, einfach zu Sein.
Und jetzt noch ein klein wenig abschließende Weisheit:
Wenn wir also alle bereits das sind, was wir Sind – und das lässt sich auch nicht ändern – warum fangen wir denn nicht endlich damit an auch genau dies zu Sein und zu leben? Ich schwöre Dir, das wäre die Lösung für alle Probleme im Universum! Und wenn Du nicht warten willst, bis es die anderen tun, dann tue es einfach Du selbst und beginne damit, Dein persönliches Universum schon mal auf Vordermann zu bringen. Dann wirst Du auch bereit sein, wenn das Universum insgesamt seine Transformation ebenfalls vollziehen wird.
Es ist unendlich viel leichter für bewusste Menschen das zu verdauen, was bei einem solchen Shift an die Oberfläche geworfen wird, als für Menschen die immer noch daran glauben, bloß Mensch zu sein. Denn ‚normale’ Menschen haben nicht jahrelang an ihrem Schatten gearbeitet und verfügen über keine wesentliche Selbsterkenntnis. Stammtischmäßige schon, aber das wird leider nicht viel bringen.
Ich frage mich also nicht wer ich bin. Ich Bin ja schon. Ich frage mich folgendes und das empfehle ich allen die schon fühlen können:
Was würde der tun und wie würde der Sein den ich fühle, der ich bin? Und dies lebe ich. Es ist die einfachste und erfolgreichste Form des menschlichen Daseins das zu leben, was man wirklich ist indem man kompromisslos dem Weg seines Herzens folgt. Damit bin ich beschäftigt! Achtsam zu sein diesen Weg nicht noch einmal aus den Augen zu verlieren. Denn nur wenn ich das lebe was ich fühle kann ich erkennen wer ich Bin jenseits von jeglichem Tun und weit jenseits jeglicher Definition.
In diesem Sinne: Ich habe Euch lieb!
Bruno Würtenberger