Götz Wittneben im Gespräch mit dem Neurologen und Entdecker der “Ewigen Nadel”, Dr. Ulrich Werth
Die Zukunft der Medizin muss der Aktivierung der Selbstheilungskräfte eines Menschen dienen, so Dr. Ulrich Werth, der mit seinen fast 70 Lebensjahren noch immer ein Forscher ist und bis zu seinem Lebensende bleiben wird. Selbstheilung ist vor allem Selbstregulierung der körperlichen Prozesse, wie er anschaulich am Beispiel der weiblichen Monatsblutung schildert. Einer Frau, die aufgrund seltener Monatsblutungen keine Kinder bekommen konnte, wurden an die entsprechenden Ohrakupunkturpunkte die Nadeln gesetzt und die Mensis normalisierte sich derart, dass sie bald darauf schwanger wurde. An die gleichen Punkte wurden einer anderen Frau, die unter zu häufigen und extremen Blutungen litt und kurz vor einer OP stand, bei der die Gebärmutter herausgenommen werden sollte. Die Blutungen normalisierten sich ebenfalls und die OP konnte abgesagt werden.
Dr. Werth, der wegen seiner Weigerung, als IM der Stasi zu arbeiten, 15 Jahre Facharztausbildung an allen führenden Kliniken der DDR genoss, bevor er nach der Wende die Facharztprüfung mit Bravour ablegen konnte, hat sich ganz und gar der Ohrakupunktur verschrieben. Diese hatte er Anfang der Neunziger Jahre in China gelernt und „per Zufall“ zur permanenten Ohrakupunktur weiterentwickelt, der sogenannten „Ewigen Nadel“. Dabei handelt es sich um winzige Titannadeln (1 x 0,6mm), die auf Ohrakupunkturpunkte implantiert werden und dort für immer bleiben und jene Regionen des Körpers stimulieren, die aus der Balance gekommen sind. Über 5000 Parkinsonpatienten konnten auf diese Weise ihre Lebensqualität erheblich steigern und ins Leben zurückkehren. Alzheimerpatienten stehen in Valencia praktisch Schlange, weil die Wirkung der Nadeln noch um Dimensionen schneller abläuft als bei Parkinson aufgrund der Beschaffenheit der Hippocampi, die im Prinzip die plastischsten Teile des menschlichen Gehirns darstellen.
Auf die Frage, was denn seiner Meinung gesundheitspolitisch passieren muss, damit die Medizin der Zukunft die Menschen in Balance bringt und vor allem hält, nennt Ulrich Werth vor allem den sogenannten „Bundesmantelvertrag“, der von den Kassenärztlichen Vereinigungen mit den Krankenkassen ausgehandelt wird. Dieser sieht vor, – und das ist der Knackpunkt – dass der Arzt nur aktiv werden darf, wenn eine Krankheit vorliegt. Hier müsse angesetzt werden, allerdings muss dafür die Pharmaindustrie einen Grundschwenk vollziehen, die ja derzeit vor allem an sogenannten „unheilbaren Krankheiten“ wie Parkinson Milliarden verdient. Für unmöglich hält das Dr. Werth nicht angesichts des Wandels in der Gesellschaft hin zu mehr Eigenverantwortung auch in Gesundheitsfragen.
Weitere Informationen zu Dr. Ulrich Werth: http://www.weracu.org