Götz Wittneben im Gespräch mit dem Geisteswissenschaftler Axel Burkart
Rudolf Steiner, praktisch kaum bekannt in der breiten Öffentlichkeit, ist letztlich der größte europäische Geist der letzten 2000 Jahre. Es ist das Phänomen, dass im 20. Jahrhundert eine geistige Revolution begonnen hat, die an der breiten Öffentlichkeit vorbeigegangen ist, oft meist sogar bekämpft, aber kaum angenommen. Jedoch hat sich diese Revolution in aller Stille verbreitet. Welche Revolution war das?
Es war die Revolution einer neuen Wissenschaft nach der Naturwissenschaft seit dem Anbruch des 15./16. Jahrhunderts. Die „Neuzeit“ im 15. Jahrhundert begann also mit einer gewaltigen Revolution: der Naturwissenschaft. Sie brachte die „Aufklärung mit sich“. Die Menschen begannen sich zu befreien von den Religionen, in dem sie die Gesetze der Natur wissenschaftlich erforschten.
Es blieben aber die geistigen und seelischen Gebiete, die noch keiner wirklichen Wissenschaft zugänglich waren. Hier fehlte noch eine echte „Wissenschaft vom Geist“.
In diesem Bereich blieben die Religionen weiter tonangebend. Der Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft blieb in diesem Bereich bestehen.
Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts, also etwa 500-600 Jahre später, kam nun die ausstehende zweite Revolution: die Entstehung der Geisteswissenschaft.
Jetzt war die Zeit angebrochen, die dazu führen wird, dass auch hier der blinde Glaube zu Ende gehen wird und auch hier die Menschen aus innerer Freiheit die Wahrheit auch in diesen Bereichen erkennen werden. Und es war wie früher Aristoteles ein einzelner Mensch, der diese Revolution anstieß: Rudolf Steiner.
Rudolf Steiner ist der Öffentlichkeit meist nur bekannt über die „Waldorfpädagogik“ oder besser, diese kennt fast jeder, aber nicht viele wissen, dass sie sein Produkt ist. Und was praktisch niemand dabei weiß ist, dass dies die erste wissenschaftliche Pädagogik ist! Denn um eine wissenschaftliche Pädagogik zu schaffen, braucht es eine Wahrnehmung der Seele.
Denn wie kann man ein Kind erziehen, wenn man es nicht wahrnehmen kann? Rudolf Steiner war ein geistiger Seher und das war die Voraussetzung dafür, dass überhaupt eine echte Geisteswissenschaft entstehen konnte. Und erst mit einer solchen geistigen Wahrnehmung war es möglich eine echte Pädagogik zu schaffen, denn dafür ist der Blick in die Seele eine Kindes erforderlich. Diese erste Pädagogik, eine Seelenpädagogik, war nur eine der wissenschaftlichen Revolutionen, die Rudolf Steiner brachte. Und darum geht es in dem Gespräch: bewusst zu machen, welch gewaltige geistige, wissenschaftliche, kulturelle Revolution durch Rudolf Steiner für die ganze Menschheit initiiert und in den Anfängen geschaffen wurde.
Weil seine „Anthroposophie“ eben eine Wissenschaft vom Geist ist, erhebt sie sich über alle moderne Esoterik, der diese Wissenschaftlichkeit grundsätzlich fehlt. Da, wo sie nicht fehlt, ist sie nämlich Geisteswissenschaft, das aber ist selten der Fall. Und es ist wichtig zu verstehen, dass ein „mediales“ Arbeiten kein geisteswissenschaftliches ist. Channelling und mediales Arbeiten sind in der Geisteswissenschaft sogar tabu, weil ihnen die exakte Grundlage fehlt. Diese Tatsache ist für all die Menschen, die gerade hiervon begeistert sind, eine große Herausforderung, so wie für die normalen Wissenschaftler eine Spirituelle Wissenschaft eine Herausforderung ist und für die Religionen die Tatsache, dass ihre Macht gerade durch diese neue Wissenschaft endgültig gebrochen ist.
Weitere Informationen zur Arbeit von Axel Burkart: https://akademie-zukunft-mensch.com/
Sein Youtube-Kanal: Axel Burkart