Betrachtungen der anderen Art

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In den letzten 13 Jahren habe ich mich so sehr aus meiner alten Welt heraus entwickelt, dass ich mich fast als neugeboren beschreiben kann. Die meisten Dinge, die für mich damals notwendig und auch wichtig erschienen, fühlen sich heute wie etwas Fremdes an, zu dem ich keinen Bezug habe. Die scheinbar einfachen Betrachtungsweisen der „alten Welt“ sehe ich inzwischen als sehr einschränkend an. Ich erkenne auch, dass die Grundlagen meines „vorherigen Lebens“ Identifikationen enthielten, die nicht zu meinen seelischen Grundlagen gehören. Sie beinhalteten fremde Energien, die ich über alle Zeiten hinweg aufgelesen und fatalerweise verinnerlicht hatte. Noch heute arbeite ich an Energien, die meine Freiheit beeinträchtigen.

Diese letztlich positive Entwicklung hatte ich durch ein Ritual ausgelöst, das mich von den Lügen meines Lebens befreien sollte. Schon damals fühlte ich, dass ich eine Marionette von Energien war, über die ich kaum Kontrolle hatte. Zunächst erschien es sehr bedrohlich, sich von dem allen zu lösen, was bisher mein Leben lenkte, doch als ich erkannte, dass sich Schritt für Schritt der Horizont lichtete, war an zurück nicht mehr zu denken. Die Umgebung veränderte sich ebenfalls zunehmend parallel zu mir und auch die Herangehensweise an alle Themen des Lebens.

Bin ich dadurch ein anderer geworden? Ich würde eher sagen, dass ich mir selbst nicht mehr fremd bin.

Wenn ich die Welt und die Menschen im Ganzen betrachte, erkenne ich, dass sich letztlich kaum jemand in sich selbst zuhause fühlt. Die Welt ist im Ganzen von Energien geprägt, die sich wie ein dunkler Schleier über sie gelegt hat. Der Blick der meisten Menschen erreicht nicht mehr den Horizont und erkennt nicht mehr die Freiheit des Lebens als solches.

Kranke Regeln und unnatürliche Strukturen prägen den Alltag und ebenfalls viele Worthülsen, die wie eine Krankheit unser Leben bestimmen. Sie halten uns in alten Energien, die wir schon überwunden haben könnten, und hüllen uns in neue Scheinwelten, um uns weiter von uns wegzuführen.

Zu erkennen, dass es nicht „die eine Wahrheit“ gibt, lässt die Welt um uns anders erscheinen und zu einem freien Ort werden, der immer wieder neu erschaffen wird. Ich will keine Marionette mehr von fremden Energien sein und die innere Kraft haben, sich für mich selbst einzusetzen. Niemand anderes sollte grundsätzlich erst einmal über mein Leben bestimmen und ich nicht über das anderer. Diese Entwicklung zuzulassen, ist der Beginn des Weges in das Leben eines freien Wesens. Doch diese Entwicklung ist ein ewiger Prozess.

Habt den Mut, die fremden Identifikationen zu erkennen und sie von euch abzulösen. Das Leben ist ein produktiver Prozess, der erst einmal viel Fantasie benötigt, um ihn neu zu gestalten. Manchmal ist es auch notwendig sich von Menschen zu lösen, die unser Leben mit prägen, auch wenn es vielleicht als gesellschaftlich geächtet erscheint, dies zu tun. Setze dich für dich selbst ein und erkenne ebenfalls den freien Willen deines Gegenübers als Grundlage eines anderen Miteinanders. Vielleicht gibst du deinem Gegenüber durch deinen Weggang auch einen Anstoß für einen neuen Weg.

Liebe heißt nicht festhalten, sondern Leben lassen. Das natürliche Leben ist von Individuen geprägt, von ihren ewigen Entwicklungsprozessen und am Ende von Glück. Das Wort „unmöglich“ sollte dabei wohl in unserem Wortschatz eher nicht vorkommen.

Das sind zunächst erst mal wieder meine Gedanken!

L.G. Armin

 

Bild von Myriams-Fotos auf Pixabay

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