Machen Fette dick?
In vielen Diäten heißt es, dass man fettfrei kochen soll. Es gibt schon viele „Light-Produkte“, die weniger Fett beinhalten. Macht Fett nun wirklich dick?
Meine Antwort dazu ist:
Je nach dem, es hängt von dem Fett ab, dass du isst. Ganz schlecht für den Körper sind billige minderwertige Fette oder Transfette. Doch der Körper braucht unbedingt hochwertige Fette zur Energiegewinnung, für die Nerven und für jede einzelne zelle.
Transfette machen nicht nur dick, sie schaden dem Körper ernsthaft. Leider entstehen aus hochwertigen gesunden Fetten sehr oft Transfette, wenn man sie zu sehr erhitzt, wie z.B. Pommes Frites, Chips, knusprig Gebackenes etc. Sie entstehen auch bei Härtung von Fetten z.B. bei Margarine oder anderen Streichfetten, das heißt immer wenn flüssige Öle in eine streichfähige Form gebracht werden. Transfette entstehen auch, wenn ungesättigte hochwertige Öle Licht und Sauerstoff ausgesetzt werden. Hier muss man z.B. bei Leinöl sehr gut aufpassen. Dieses ist ein sehr gesundes Öl mit viel Omega 3-Fettsäuren, aber es muss im Kühlschrank und dunkel gelagert werden.
Transfette blockieren die Aufnahme von guten Fettsäuren. Sie sind schwer bis kaum abbaubar und führen zu dauerhaften Schäden.
Fette sind jedoch auch Energielieferanten und Energiespeicher. Daher sind hochwertige Fette unverzichtbar und lebensnotwendig für unser Gehirn, unsere Nerven und für jede einzelne Zelle, damit für unsere Gesundheit.
Fehlen generell Fette in der Nahrung, z.B. durch fettfreie Diäten, dann fehlen auch bestimmte Fettsäuren. Folgen davon können sein Haarausfall, Unfruchtbarkeit, Hautprobleme, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, Wachstumsstörungen, neurologische Störungen etc.
Wichtig für den Körper ist das richtige Verhältnis der Fettsäuren.
Ein Omega 6-Fettsäuren-Überschuss führt zur Bildung von entzündungsfördernder Arachidonsäure. Dadurch werden eventuell bestehende Entzündungen im Körper verstärkt. Ein falsches Verhältnis kann daher zu Erkrankungen führen, die auf chronische Entzündungsprozesse beruhen, wie z.B. Arteriosklerose, Arthritis, MS, Diabetes, Alzheimer etc.
Omega 3-Fettsäuren, wenn sie im richtigen Verhältnis zu anderen Fettsäuren aufgenommen werden, verbessern die Herz-Kreislauf-Gesundheit, wirken sich positiv auf Autoimmunerkrankungen, chronische Entzündungen und Diabetes aus. Sie dienen auch als Prävention für Demenz durch Versorgung der Nervenzellen, verbessern die Stimmung, Konzentrationsfähigkeit und Merkfähigkeit.
Welche Fette sind nun gesund?
Die einzigen Fette, die man zum Braten verwenden darf, sind Kokosfett und Ghee (Ayurvedisches Butterschmalz). Alle anderen Fette werden bei einer Erhitzung von mehr als 180 Grad in schädliche Transfette umgewandelt.
Um den Omega 3-Fettsäure-Bedarf auszugleichen genügt täglich ein Esslöffel Lein- oder Hanföl. Es ist auch viel sinnvoller reichlich fetthaltige Lebensmittel, wie z.B. Oliven zu essen, als isolierte Öle, wie Olivenöl. Die Devise heißt also: Sonnenblumenkerne statt Sonnenblumenöl, frisch gemahlene Leinsaat statt Leinöl, Hanfsaat statt Hanföl, Walnüsse statt Walnussöl etc.
Wenn jedoch isolierte Öle verwendet werden, dann sollte man auf bestmögliche Qualität achten. Das heißt biologische Herkunft der Rohstoffe und eine äußerst schonende Herstellung bei niedrigen Temperaturen. So ein Öl, wie z.B. ein Olivenöl oder ein kaltgepresstes Bio-Rapsöl sollte man nur zur geschmacklichen Aufwertung ausschließlich nach der Zubereitung über die Speisen geben oder für Salate verwenden.
Also achte darauf, dass du deinem Körper wirklich nur hochwertige Fette zuführst. Die machen nicht dick und dein Körper wird es dir danken.
Alles Liebe
Andrea Viertl
Quelle: Akademie der Naturheilkunde (CH)
Die richtige Fettauswahl bzw. Fettsäurezusammensetzung ist ein sehr wichtiges und spannendes Thema. Schade dass der ganze Artikel so oberflächlich bleibt