Artikel erschienen im Magazin “Thieme”:
Ist die Seele erkrankt oder das Gehirn? Früher galten psychische Erkrankungen als Störungen des Seelenlebens eines Menschen.
Heutzutage sind sie in den Augen vieler biologisch orientierter Psychiater vor allem eines: Erkrankungen des Gehirns.
Bei den Patienten sei die Neurochemie im Gehirn im Ungleichgewicht oder die grauen Zellen seien in anderer Hinsicht krankhaft verändert.
Die Wirksamkeit von Psychopharmaka scheint dieser Annahme recht zu geben.
Schließlich greifen sie in der Regel in das System von Botenstoffen im Gehirn ein, die für die Kommunikation zwischen Nervenzellen wichtig sind.
Auch dank des Marketings von Pharmafirmen ist im öffentlichen Bewusstsein vor allem eine Vorstellung der biologischen Psychiatrie gut verankert – nämlich dass bei Depressionen ein Mangel des Botenstoffs Serotonin vorliege.
Antidepressiva könnten diesen Mangel ausgleichen, so wie man bei Diabetes den Insulinmangel kompensiert.
Das ist die Theorie.
Doch bis zum heutigen Tage bleibt die Psychiatrie den Nachweis dafür schuldig. So waren etwa Versuche, durch Absenken des Serotoninspiegels depressive Zustände bei Freiwilligen herbeizuführen, alles andere als von Erfolg gekrönt.
In einer Übersichtsarbeit von 2009 im Fachblatt „Europaen Neuropsychophamacology“ sichteten dänische Forscher diverse Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren zu dem Thema. Auch sie fanden keine überzeugenden Belege für ein anomal funktionierendes Serotoninsystem bei depressiven Erkrankungen.
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hier der ganze Artikel. Lesenswert!
Video und Erfahrungsbericht einer Psychose
“Die unheimliche Magie der Psychose”
von Vera Maria