Inklusion in der Schule

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Inklusion in der Schule

 

„Inklusion“ ist eine schöne Idee, die nach meinen Erfahrungen regelmäßiger an seine Grenzen stößt, als die Verantwortlichen es wahrhaben wollen. Ein solch hohes Ziel ist eben nur dann erreichbar, wenn es gut durchdacht ist.

Inklusion sollte durch Regeln und Vorgaben geordnet werden, die Orientierung geben und trotzdem auf Person und Schule bezogenes flexibles Handeln zulassen. Jedem Beteiligten ist klar, dass der einzelne Schüler sowohl individuell zu betrachten als auch zu führen ist und es auch eine übergeordnete Stelle geben muss, die auch unangenehme Entscheidungen wie die Beendigung einer Maßnahme treffen kann und wird.

 

Der Schulalltag muss dem jeweiligen Schüler angepasst werden, der in die jeweilige Schulsituation eingegliedert wird. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass der Klassenverband insgesamt auch ein Anrecht auf möglichst störungsfreien Unterricht und körperliche Unversehrtheit hat. Man sollte immer die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass vielleicht einige Schüler (noch) nicht in der Lage sind, in eine Regelschule eingegliedert zu werden. Hier muss im Sinne aller Schüler verantwortungsvoll und auch konsequent gehandelt werden. Lang gezogene Entscheidungswege führen zu nichts als Problemen und können auch den ganzen Klassenverband in eine Unruhe versetzen, die so schnell nicht wieder herunter zu fahren ist.

Hier sind wir aber auch beim Thema Reglementierung! Auch Kinder mit neurologischen oder psychischen Problemen brauchen Regeln und auch Reaktionen, die auf Überschreitungen dieser Regeln folgen. Da muss es auch möglich sein, eine als Strafe empfundene Entscheidung zu treffen bzw. Sanktionen folgen zu lassen. Hier benötigen die pädagogischen Kräfte ein Mindestmaß an Entscheidungsfreiheit.

Aus eigener Erfahrung heraus sehe ich aber zum jetzigen Zeitpunkt kein ausgereiftes Konzept zur Inklusion, sondern eher eine ideologische Gleichmacherei, die auch in anderen Feldern der Gesellschaft zu finden ist. Das zunehmende Auslaufen lassen des Models der „Förderschule“ gehört zu den Fehlentscheidungen in dieser Entwicklung. Ich gehe davon aus, dass so mancher Sonderpädagoge in Förderschulen, für einige als “regelschulfähig” erklärte Kinder, eine andere Beurteilung geschrieben hätte.

In der jetzigen Welt, in der Regeln und Reglementierungen zunehmend zum Schimpfwort werden, ist auch hier die Frage erlaubt, ob es bei allem um die Schüler oder um Ideologien geht.

 

Leider habe ich die persönliche Erfahrung gemacht, dass die der Inklusionsmaßnahme zugeteilten Pädagogen oft überfordert und zu wenig vorbereitet bzw. fachspezifisch ausgebildet waren.

Sie wurden hier unter anderem in eine Situation geworfen, in der auch schon mehrfach gescheiterte Schüler immer wieder in die sie überfordernde Situation der Regelschule gebracht wurden. Das führte nicht nur zur Überforderung der Pädagogen insgesamt, sondern eben auch des Klassenverbandes und des einzugliedernden Schülers.

 

Hier wurde manche Inklusionsmaßnahme, trotz wiederholten Scheiterns mehrfach neu angesetzt. Wobei auch die jeweiligen Eltern hier eine Verantwortung tragen! Auch sie sollten sich in manchen Fällen fragen, ob sie ihrem Kind einen Gefallen tun, wenn sie dies unterstützen!?

 

Trotz allen Experimentierens im Bereich Inklusion, ist aber die Förderung von besonderen Fähigkeiten so mancher Menschen aus diesem Bereich nicht wirklich fortgeschritten. Im Gegenteil, man betrachtet in vielen Fällen nur die Einschränkungen, nicht die Besonderheiten des Einzelnen. So kann ein erwachsener „Asperger Autist“ beispielsweise keine Umschulung in einen therapeutischen Bereich über die Rentenversicherung beantragen, weil er ja unter die Überschrift „psychische Erkrankung“ fällt. Selbst dann nicht, wenn nachgewiesener Maßnahmen genau da seine Stärken liegen. Er muss weiterhin Hilfsarbeiten annehmen, selbst wenn ihn diese Unterforderungen krank machen und es genügend Beispiele in der Geschichte gibt, in der gerade diese Menschen am erfolgreichsten waren.

 

Ja, dieses Land wird halt nicht von Vernunft gesteuert, sondern von Theoretikern, Ideologen und Bürokraten.

 

Das ist zunächst einmal eine Meinung, meine Meinung!

 

Noch kurz erwähnt, ich bin „Asperger Autist“

 

Gruß Arminius

 

Grafik von: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ueberforderte-schulen-ist-die-inklusion-in-jetziger-form-noch-tragbar-15028318.html

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