Eine Momentaufnahme

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Wir leben in einer sehr unruhigen Zeit. Tagtäglich werden wir überschüttet mit Horrornachrichten in den Medien. Hier ein Unfall mit Todesfolge, dort ein Großbrand, Brücken stürzen ein, Tornados ziehen übers Land, Energiechaos und Klimakrisen mit Dürre und Überflutungen bringen Regionen weltweit an ihre Grenzen. Ein Krieg in Europa erzeugt Flüchtlingsströme, EU-Mitgliedsländer stöhnen über deren Bewältigung. Die Politik posaunt meist heroische Lieder, die keiner versteht und auch nicht mehr hören mag. Wir Menschen sind in ständigem Bewältigungsmodus von Problembereichen, die uns jedoch meist mental überfordern. Sich aus diesem ganzen Stress rauszunehmen, gelingt nur sehr Wenigen im Alltag. Und doch bestimmt dieser jeden von uns privat und auch im gesellschaftlichen Kontext.

Wie dem entfliehen? Zu beobachten sind zwei Verhaltensmuster: Totale Ignorierung des Ist-Zustandes im gesellschaftlichen Miteinander und im Gegensatz dazu: Zulassen von völliger Überflutung negativer Einflüsse durch Mitmenschen und Medien. Wo bleiben wir als Individuum in diesem wahnsinnigen Geschehen?

Oft ist in Gesprächen zu hören: „Es ist doch alles nur noch irre / merkt hier eigentlich jemand noch etwas / wer fragt eigentlich noch, wie es mir geht / wen interessiert`s, wie lange ich das alles noch aushalte – oder – ich mach das bald nicht mehr mit!“ Lösungsansätze – weit gefehlt, woher auch? Aber was sagt das aus über unser Miteinander in unserer Gesellschaft? All diese Aussagen „schreien“ nach Lösungen, sind Hilferufe! Wer hört sie, wer sollte sie wahrnehmen, geschweige denn ernst nehmen? Die Politik? Wahrlich zu viel verlangt und völlig illusorisch! Schon der Gedanke unrealistisch und weltfremd.

Parteien zerlegen sich in machtpolitische Querelen immer wieder, um die Gunst der Wähler zu erlangen, zu behalten oder diese in die Irre zu führen. Selbstherrlich die Welt uns Bürgern erklärend und kompromisslos ihre Agenda durchsetzend. Wer oder was also sollte eine Wende herbeiführen im verstehenden und mitfühlenden Miteinander? Ist somit die Ignorierung des Ist-Zustandes die Lösung? Für einige Menschen eventuell eine Möglichkeit, gut durch diese Zeiten zu kommen, aber wirklich real? Niemand befindet sich allein in einer ihn umgebenden Blase, außer ein Eremit in der Wüste. Als gesellschaftliche Wüste könnte man unser Land zwar auch bereits bezeichnen, jedoch trifft das nicht den Kern. Sich aus der Mitte im täglichen Tun und Handeln rausnehmen, ist unrealistisch und sicherlich nicht strebenswert. Wie also umgehen mit den alltäglichen Widrigkeiten, die eigentlich nicht von uns gewollt und für die wir auch nicht verantwortlich sind? Wohin mit unseren Ängsten, unserer Wut und zum Teil auch der Verzweiflung hinsichtlich unserer Zukunft und die unserer Kinder? Vielleicht so handhaben wie die Jüngsten: Augen verschließen, denn was ich nicht sehe, kann nicht sein… frei nach dem Motto: Augen zu und durch… eine vage Möglichkeit, jedoch nicht zielführend. Was wirklich verloren scheint und wieder „gefunden“ werden sollte, ist ein Gefühl des Zusammenhalts und der Gemeinschaft im positiven Miteinander. Klingt einfach, erweist sich oft als recht schwer und ist es in Wirklichkeit doch nicht! Eine freundliche Begrüßung, ein Hallo oder ein Lächeln meinem Gegenüber schenken – kostet nichts und wirkt oft Wunder. Wir wissen es meist nicht, wie es meinen Mitmenschen geht. Aber mein Gegenüber weiß dies auch nicht von mir. Eine kommunikative Möglichkeit allemal und ein Versuch wert. Entscheidend ist nicht immer, was um uns herum geschieht, denn die große Politik machen nicht wir. Aber im Kleinen sind wir mächtig, wenn wir es gemeinsam wollen. Im Miteinander offen sein, zuhören und Empathie zeigen! Dann werden wir feststellen, mit unseren Sorgen und Nöten nicht allein zu sein entlastet uns sehr. Auch wenn eine Lösung derzeit noch nicht in Sicht scheint.

Ellenor

 

Weitere Gedanken meiner guten Freundin!

Gruß Armin

 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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