Telepathie – ist das möglich?

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Von Götz Wittneben, Moderator bei NeueHorizonte.TV

„An so etwas wie Telepathie glaube ich nicht!“ erwiderte ein bekannter Wissenschaftler meine Andeutungen, dass es ernstzunehmende Hinweise dafür gäbe, dass dieses Phänomen real sei, sehr real sogar. Wissenschaft ist schon längst zur Religion geworden, was nicht ins materialistische Weltbild passt, wird einfach ignoriert. Wissenschaftler sind heutzutage eher Priester, neugierige Natur-Beobachter. Diese Erfahrung musste der englische Biologe Rupert Sheldrake schon vor 30 Jahren machen, als sein Buch „Das schöpferische Universum“ vom renommierten Wissenschafts-Magazin „Nature“ auf der Titelseite zum „Buch zur Verbrennung“ vorgeschlagen wurde. Der Herausgeber nannte die in diesem Buch veröffentlichten Thesen explizit „Häresie“ – Ketzertum, ein Begriff, der eigentlich den kirchlichen Inquisitoren vorbehalten ist. Selbstredend bekam Sheldrake, ein bis dahin angesehener Wissenschaftler, keinen Penny mehr aus staatlichen Fördertöpfen für seine Forschungsarbeit. Sein Buch allerdings wurde zum Bestseller und der Geldmangel führte zur Wiederbelebung einer weltweiten Laienforschung durch Sheldrake.

Warum darf es Telepathie nicht geben?

Ganz einfach: weil das Phänomen voraussetzt, dass unser Bewusstsein nicht an der Schädeldecke endet und nicht nur die Folge von elektro-chemischen Prozessen ist. Das ist fundamental. Bis heute wird uns verkauft, dass unser Gehirn ein Bio-Computer ist, den Mensch beliebig mit Software und Daten (Informationen) füttern kann/muss. Die ganze Forschung der sogenannten „Künstlichen Intelligenz“ basiert auf dieser Annahme, zumindest suggeriert die Wissenschaft dies. Zwar hat bis heute kein Hirnforscher ein Gedächtnis-Molekül gefunden und wird das auch in Zukunft nicht (so Prof. Gerald Hüther), aber weil da etwas im Hirn aufleuchtet, wenn wir denken, schlussfolgert die Wissenschaft daraus, dass Denken im Gehirn stattfindet.

Was würde geschehen, wenn die Mehrheit der Menschen auf einmal erkennen würde, dass Gedanken gar nicht in unserem Kopf entstehen, sondern das Gehirn lediglich eine riesige, ultra hoch komplexe Empfangs- und Sende-Antenne ist? Beim Fernseher denkt niemand, dass die auf dem Bildschirm sprechenden und handelnden Menschen im Fernseher sind. Die Resonanz-Frequenz der Antenne entscheidet, welches Programm ich gerade sehe – natürlich ist das nicht ganz richtig: der, der die Fernbedienung bedient, hat die Macht, über das Programm zu entscheiden. So wie Sie sich vorhin entschieden haben, diesen Text über Telepathie zu lesen.

Während es in den 80ern lediglich Autoren wie Raymond Moody oder Elisabeth Kübler-Ross gab, die über Nahtoderlebnisse berichteten, boomt der Buchmarkt mittlerweile zu diesem Thema. In Kürze werde ich auch mit dem Berliner Sterbeforscher Bernhard Jakoby ein Interview führen. Soviel sei vorweg­ge­nom­men: Viele dieser Menschen, die nach einem klinischen Tod „zurückgekommen“ und nach Wiederbelebungsmaßnahmen sind, berichten von außer-körperlichen Wahrnehmungen, die nach materialistischem Weltbild nicht sein können (weil nicht sein dürfen). Die Schilderungen sind zum Teil derart detailliert und aus einer Perspektive beschrieben, die körperlich unmöglich war: meist von oben, während der Körper auf der Straße oder dem OP-Tisch lag. Das fordert den Schluss, dass das menschliches Bewusstsein völlig unabhängig vom Körper existieren muss. Wenn dem so ist, hat das weitreichende Folgen für unser Menschen- und Weltbild – und natürlich auch für die Frage, ob Telepathie real ist oder nur Wunschglaube esoterischer Spinner.

Muss man an Telepathie glauben, damit sie funktioniert?

Nein, definitiv nicht! Allerdings wird derjenige, der Telepathie für Humbug hält, seine Erfahrungen eben dem ‚Zufall‘ zuschreiben. Und dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, telepathische Erfahrungen zu machen, deutlich höher, wenn Mensch ihr gegenüber offen ist, sie eventuell sogar als Bereicherung des alltäglichen Lebens ansieht. Die australischen Aborigines kommunizierten im Outback völlig natürlich über Telepathie. Die Frauen am Feuer wussten schon lange vor der Ankunft ihrer jagenden Männer, von welcher Art das Wildbret war, das die Männer erlegt hatten. Der bereits oben erwähnte englische Wissenschaftler Rupert Sheldrake hat in seiner Datenbank aktuell (Stand 18.8.2016) weltweit 5.350 dokumentierte Fälle von telepathischen Erlebnissen zwischen Menschen, weitere 5.170 zwischen Menschen und Tieren.

Nach der Veröffentlichung seines Buches „Der siebte Sinn der Tiere“ meldete sich eine Frau aus New York, die von ihrem telepathisch begabten afrikanischen Graupapagei mit Namen N’kisi berichtete, der auch über einen Wortschatz von über 1000 Wörtern und eine eigene Grammatik verfüge. Sheldrake flog hin und machte diverse Experimente mit den beiden, bei denen sie sich in getrennten Räumen ohne sensorischen Kontakt befanden. N’kisi kommentierte die Fotos (die dem Familienalbum entnommen waren), die sein Frauchen aus verschlossenen Umschlägen zog und dann betrachtete. N’kisi „sah“ also, was sein Frauchen sah, obwohl er sich in einem anderen Raum befand. Das ist schon ziemlich einzigartig, weil dieser Papagei eben auch noch aussprechen konnte, was sein Frauchen sah. Aber eines kann mensch als eine der Grundaussagen der Telepathie-Forschung sagen: Je enger die emotionale Bindung zwischen zwei Lebewesen ist, desto wahrscheinlicher tritt das Phänomen der Telepathie auf. Mütter von Soldaten im Zweiten Weltkrieg spürten daheim, wenn ihrem Sohn an der Front etwas zugestoßen war, Mütter von Säuglingen wachen aus dem Schlaf auf kurz bevor das Kind anfängt zu schreien.

Ich selbst kann die Male längst nicht mehr zählen, in denen ich an einen mir nahen Menschen dachte oder von ihm sprach und sich dieser Mensch fast zeitgleich via SMS, Whatsapp oder Anruf bei mir meldete. Das Handy hilft natürlich, diese Art von Synchronizität unmittelbar sichtbar zu machen. Ja, und ich will nicht verhehlen: Ich freue mich jedes Mal auf’s Neue darüber, weil es meinen Alltag ungemein bereichert. In den 90er Jahren habe ich Hunderte von Experimenten zum „Gefühl von hinten angestarrt zu werden“ durchgeführt, selbst mit Fotos. D.h., eine Person stand neben mir und schaute, je nachdem was die Münze anzeigte, auf das Foto eines ihm nahen Menschen, der im Nachbarraum saß oder dachte bewusst an etwas anderes. Zwei langjährige Freundinnen schafften es 10 Mal hintereinander richtig zu liegen und zwar auch dann, wenn das Foto der Frau im Raum nicht angeschaut wurde, was erfahrungsgemäß schwerer zu spüren ist (die Wahrscheinlichkeit, bei 10 Versuchen 10 Treffer zu erzielen, liegt bei 1:1000). Auch Drillinge einer Klasse lagen untereinander in ihren Ergebnissen deutlich höher, als ihre Klassenkameraden (hier hatte ich mit verbundenen Augen getestet).

Rupert Sheldrake hatte zu diesem Experiment immer wieder Skeptiker eingeladen, lediglich einer ließ sich darauf ein. Diesmal saß die Versuchsperson in einem anderen Raum und eine Kamera gab nach den Vorgaben eines Zufallsgeneratoren den Blick auf den Probanden auf einem Monitor frei. Während eine erfahrene Experimentatorin bei absolut gleichen Versuchsbe­dingungen eine deutliche Trefferquote erzielte, blieb der Skeptiker im Zufallsbereich. Mensch kann sich aufgrund seiner Grundhaltung natürlich gegen dieses Phänomen wehren. Die Quantenphysik hatte in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts mit der Entdeckung geschockt, dass das Bewusstsein des Experimentators das Experiment beeinflusst, womit die postulierte „Objektivität“ der Wissenschaft völlig infrage gestellt wurde. Das Postulat der Objektivierbarkeit wissenschaftlicher Experimente fordert, dass ein Experiment unter gleichen Versuchsanordnungen von jedem Wissenschaftler der Welt reproduzierbar sein muss. Diese Postulat ist nach der Entdeckung der Bedeutung des Bewusstseins des Beobachters nicht mehr haltbar.

Was ist Realität und was ist der Mensch?

Wenn Mensch vorurteilsfrei das Phänomen der Telepathie (wörtlich: „Fern-Fühlen“) betrachtet, dann wird er nicht umhinkommen, die Existenz von weiteren Dimensionen als den drei bekannten zumindest in Erwägung zu ziehen. Es gibt in der Naturwissenschaft einen Grundsatz für das Erstellen einer Hypothese: Je einfacher sie ist, also je weniger sie auf weitere Hypothesen angewiesen ist, desto wahrscheinlicher ist sie. Der geniale deutsche Physiker Burkhard Heim entwarf eine Realität mit 12 Dimensionen, die viele bis heute noch unerklärliche Phänomene – auch die der Ufos und dem Kontakt zu außerirdischer Intelligenz – verstehbar macht. Rupert Sheldrakes „Morphische Felder“ (geschachtelte Informationsfelder, die sowohl für die Formbildung in der Natur verantwortlich sind – das sind die „morphogenetischen Felder“ – als auch alles Leben jenseits von Raum und Zeit verbindet) finden darin ebenso ihren Platz wie das „Kollektive Unbewusste“ eines Carl Gustav Jung, die unterschiedlichen „Leiber“ des Menschen eines Rudolf Steiner und selbst die Phänomene, die bei sogenannten „Familienaufstellungen“ auftreten. In meinem Gespräch auf „Neue Horizonte.TV“ mit dem Gründer von „Exopolitik.org“, Robert Fleischer, gehen wir auf diesen Aspekt der weiteren Dimensionen ausführlich ein.

Was also ist der Mensch? Lediglich sein Körper und seine ‚Biographie‘, mit denen er sich identifiziert? Welche Konsequenzen ergäben sich für die Interpretation unseres Lebens, unserer Probleme, unserer ‚Krankheiten‘, unserer Einzigartigkeit unter sieben Milliarden Einzigartigen, wenn wir annähmen, dass wir primär Bewusstsein sind, das sich für eine Spanne von Zeit einen menschlichen Körper geschaffen hat, um menschliche Erfahrungen zu machen? Mit dem Dresdner Autor und Erforscher der Heiligen Geometrie, Andreas Beutel, gehe ich diesen Fragen im Gespräch „Was ist der Mensch?“ nach. Nach bisheriger naturwissenschaftlicher Annahme entstammt praktisch sämtliche auf der Erde verfügbare Materie aus der Explosion einer Sonne (Supernova). Das heißt, sämtliche Atome und mit ihnen die Elektronen, aus denen sich unser Körper zusammensetzt, bildeten einmal ein großes Ganzes, eine Sonne. Und nach quantenphysikalischer Deutung ist alles, was einmal zusammen war, weiter miteinander ‚verschränkt‘, praktisch auf ewig.

Sie sehen – die vorurteilsfreie Beschäftigung mit dem Phänomen der Telepathie wirft eine Menge weiterführender Fragen auf und kann das bisherige Weltbild ziemlich ins Wanken bringen. Nur Mut, denn wir erkennen, dass sich naturwissenschaftliche „Wahrheiten“ im Nachhinein lediglich als Annahmen erweisen, bis sie durch neue Annahmen ersetzt werden. Während in den 60er und 70er Jahren des letzen Jahrhunderts den Schülern noch suggerierte, dass das Leben auf der Erde einzigartig sei, sehen mittlerweile Astrophysiker und Astrobiologen die Wahrscheinlichkeit von intelligentem und kommunikations­bereitem Leben allein in unserer Galaxie bei nahezu 100 Prozent.

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