„Eines ist klar, alt sein befindet sich Welten jenseits von Erwachsensein.“
Bestimmt haben gewisse Menschen Dir öfters folgenden Vorwurf gemacht: „Nun werde doch endlich erwachsen!“ Waren es wirklich jene Menschen die Dich lieben? Ich weiß, das ist eine heiße Frage, denn meistens gehören tatsächlich auch unsere Eltern dazu. Daher will ich ganz klar festhalten, dass – im Normalfall – unsere Eltern Ihre Kinder, also uns, mindestens genau so lieben oder geliebt haben wie wir unsere eigenen Kinder. Es gibt also Ausnahmen. Aber wenn Du tief genug forscht, dann wird Dir einiges bezüglich Liebe und Freundschaft ein wenig klarer.
In der Regel sind es nämlich Menschen, die unsere Träume für unrealistisch hielten oder noch halten und diese deswegen, über Dich, zu zerstören versuchen. Das ist nicht gerade das, was ich unter Liebe verstehe. Oder bloß, wenn Du eine andere Meinung hast und der andere sagt, dass Du doch langsam erwachsen werden solltest, weil sie glauben, dass sie selbst es seien und daher auch sie es sind, die Recht haben. Sobald wir also anderer Meinung sind bezeichnen uns andere als ‚kindisch’. Bewusst oder unbewusst. Aber es ist das Gegenüber von Erwachsensein. Daher meinen sie es so ob sie das wollen oder nicht. Jede unserer Reaktionen hat immer auch eine Ursache von welcher sie bestimmt wird. Daher ist es ja so leicht Menschen zu durchschauen die emotional unkontrolliert sind. Wo keine Kontrolle ist, wird alles offenbar.
Offensichtlich ist es nötig, den Begriff ‚Erwachsensein’ wieder einmal etwas genauer zu definieren, damit die Jugend wenigstens eine Orientierungsmöglichkeit hat.
Erwachsensein beinhaltet folgende Kernelemente:
‚Er’ – ‚wach’ – ‚wachsen’ und ‚Sein’
Beginnen wir beim ‚Er’
Mit ‚Er’ ist in der mystischen Sprache immer Gott gemeint. Insofern würde Erwachsensein bedeuten; dass Gott in uns erwacht das, was uns wachsen und das sein lässt, was wir wirklich sind.
‚Wach’ und ‚wachsen’
Dies bezieht sich einerseits auf das Erwachen und das wach, das aufmerksam sein. Ein wacher Mensch weiß, dass er sich im Wachstum befindet und wird daher nie überheblich. Und da er wach ist weiß er auch, dass er selbst die Realität erschafft die er gerade erfährt. So ein Mensch befindet sich im Schöpferbewusstsein.
‚Sein’
‚Sein’ bezieht sich auf das, was man Ist und nicht auf das, was man war oder getan hat. Daher wird ein Erwachsener niemals seine ‚Erfahrung’ als Argument fürs Rechthaben anbringen.
Wenn man das so betrachtet, dann stellt sich folgende Frage: Wer ist erwachsener, ein Kind oder ein sogenannt ‚Erwachsener’?
Gut, das ist eine sich selbst beantwortende Frage. Aber wie dramatisch muss es für ein waches, gotterfülltes und wachsendes Wesen sein in eine Welt hineingeboren zu werden in welcher die ‚Erwachsenen’ kindischer sind als sie selbst? Wie muss es wohl sein von Menschen belehrt und ins Leben eingeführt zu werden die selbst kaum einen Schimmer über die wesentlichen Dinge des Lebens haben und die selbst nie wirklich erwachsen wurden?!
Daher definiere ich ‚Erwachsensein’ nicht in Jahren oder Erfahrung, sondern daran ob das Herz eines Menschen wach und er sich darüber bewusst ist, was er ist. Erwachsensein wäre demnach so etwas wie spirituelle Reife.
Was die Welt da draußen unter erwachsen sein definiert ist somit also eher das pure Gegenteil davon. Und wie schon oft gesagt: „Das Gegenteil von gut ist nicht schlecht, sondern gut gemeint.“
‚Werde wie die Kinder’ meint also nicht, dass wir kindisch sein sollen, sondern kindlich. Ja, kindlich rein. Manchmal auch naiv ja, aber mit wachem Herzen durchs Leben gehend. Nun entscheide selbst ob und in welchem Sinne Du erwachsen bist. Wahrhaft Erwachsene sind vor allem eins: Humorvoll, verantwortungsbewusst, authentisch, ehrlich und spirituell gereift.
Religionen, Esoterik, Atheismus, Wissenschaft etc. haben nicht Dein wahres Sein, sondern Gehorsamkeit zum Ziel. ‚Gott’ will keinen Gehorsam, sondern Wahrhaftigkeit.
In diesem Sinne, wahrhaftige Grüße Euch allen!
Bruno Würtenberger
Bewusstseinsforscher/Schweiz